wie schreibt man ein buch

Ein Buch schreiben: Erste Schritte zu deiner Geschichte

Wenn du dich fragst, wie du überhaupt anfangen sollst, wenn du ein Buch schreiben willst, hast du das gleiche Problem wie viele andere auch. Egal ob es ums Bücherschreiben oder ganz andere Projekte geht. Das Anfangen ist eine der größten Hürden.

Wie oft hast du dich schon ewig vor Dingen gedrückt, weil du dachtest, es ist so schwierig oder klappt sowieso nicht? Doch sobald du anfängst und in den Fluss kommst, ärgerst du dich über dich selbst, weil du es so lange vor dir hergeschoben hast. Deshalb habe ich in diesem Blogpost fünf Schritte zusammengefasst, an denen du dich entlanghangeln kannst, wenn du dein Buch schreiben willst.

Ein Buch schreiben in 5 Schritten

Folgende Schrite sind notwendig, um ein Buch zu schreiben:

  1. Idee
  2. Recherche
  3. Zielsetzung & Planung
  4. Charaktere & Plot
  5. Schreiben

Da du ja überhaupt das Bedürfnis hast, ein Buch zu schreiben, wirst du in einem der fünf Punkte bereits Fortschritte gemacht haben. Hast du eine spannende Idee, aber weißt nicht, wie du diese umsetzen sollst? Bist du auf etwas spannendes gestoßen, aber weiß nicht, wie du das zu einem Manuskript ausbauen kannst? Hast du ein gewisses Ziel, zum Beispiel durch eine kreative Schreibaufgabe aus Schule und Uni? Ist dir dieser ganz besondere Charakter eingefallen, der/die nun ein passende Story braucht? Oder hast du kleine Textschnipsel, die zu etwas größerem werden sollen? Du merkst also, du fängst überhaupt nicht bei Null an – sondern hast eine Basis aus Idee, Recherche, Ziel, Charakteren oder Textschnipseln, auf der du dein Buch aufbauen und die anderen Punkte abarbeiten kannst.

1 Die Idee

wie schreibt man ein buch

Vielleicht befindest du dich in einer dieser beiden Lagen

  1. Du hast keine Ahnung, was du schreiben sollst, oder
  2. Du hast bereits eine Idee.

Keine Idee?

Wie schreibt man ein Buch, wenn man absolut keine Idee hat? Am besten fragst du dich zunächst, warum du keine Idee hast und trotzdem ein Buch schreiben willst. Denn dass dir bisher die passende Idee fehlt, kann einige Gründe haben.

Manche würden vielleicht behaupten, ohne Idee fehlt dir das Zeug zum Autor, weshalb du lieber direkt aufgeben solltest. Aber es gibt ja einen Grund, warum du hier gelandet bist – du willst ein Buch schreiben. Es fehlt nur die zündende Idee. Wenn du dir also sicher bist, dass du ein Buch schreiben willst,  suche aktiv nach DER Idee!

Vielleicht kennst du das Problem, das ich eigentlich immer habe: Zu viele Ideen. Ich schäume episodenweise gradezu über vor Ideen und Geistesblitzen – und weiß nicht, welche ich davon umsetzen soll. Da hilft es, dich wirklich festzulegen, statt an tausenden Geschichten gleichzeitig herumzuwerkeln. Die „richtige“ Idee erkennst du daran, dass sie dir wochenlang nicht aus dem Kopf geht, dich so sehr fesselt, dass du kaum über etwas anderes nachdenken kannst. Dir können natürlich trotzdem auch andere Buchideen kommen – notier sie dir, und scheuch sie dann erstmal weg.

Inspiration für neue Ideen

Wenn dir wirklich aktuell gar keine Idee einfällt, ist die einzige Möglichkeit, dich ordentlich mit Inspiration zu erfüllen. Geh raus, beobachte, besuche Museen und Ausstellungen, hör Musik, lies Unmengen an Büchern, stöbere in wissenschaftlichen Büchern. Mach all das, was dich auf neue Gedanken bringt. Irgendwann kommen die Ideen ganz von allein, wenn du offen bleibst und dich nicht zu sehr unter Druck setzt!
Manchmal hilft es auch, sich einfach erstmal auf ein bestimmtes Genre oder Sachbuch festzulegen! Oder du stellst dir eine „Was wäre, wenn…“-Frage. Beobachte eine Alltagssituation und frage dich was passiert, wenn ein Detail geändert wird.
Was wäre, wenn es plötzlich keine Autos mehr gäbe?
Oder was wäre, wenn alle Menschen blind wären?
Was wäre, wenn…. – dir fällt bestimmt eine interessante Frage ein, die deine Vorstellungskraft ganz von allein ankurbelt. 🙂

Idee vorhanden

Du hast schon eine Idee, die dich über Wochen fesselt, die gar nicht anders kann, als aufgeschrieben zu werden? Glückwunsch, Schritt 1 ist geschafft!
Jetzt musst du deine Idee ausarbeiten.
Lass sie immer wieder Runden in deinem Kopf drehen und spinn weiter an ihr herum. Mindmaps und Kreativitätstechniken können dabei helfen, aber auch Inspiration aus deinem Alltag. Wenn du in der Bahn sitzt und dir ein Plottwist einfällt, schreibe ihn auf. Egal ob du dir eine Notiz im Handy machst oder auf eine Serviette kritzelst. Jede klitzekleine Idee zu deinem Buch MUSST du notieren!

2 Recherche

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Der vermutlich am öftesten weitergegebene Tipp für angehende Autor*innen ist: Schreiben, Schreiben, Schreiben. Das stimmt definitiv, aber ich finde es genau so wichtig, bevor und während du schreibst Aspekte deiner Geschichte zu recherchieren. So kannst du deine Ideen überprüfen und findest sogar oft neue, weiterführende Ideen.

Recherche ist das A und O, um deine Geschichte glaubwürdig werden zu lassen. Ja, auch in Fantasy und Science Fiction Werken! Auch in solchen Settings müssen Dinge Sinn ergeben. Wenn du beispielsweise über Voodoo schreiben willst, musst du das auch haargenau recherchieren – wenn du dir einfach irgendwas ausdenkst, von dem du glaubst, dass es irgendwie mit Vodoo zu tun hat, kann das ganz schön nach hinten losgehen! Viele Leser*innen verzeihen einem Ungenauigkeiten und Fehler nicht, also solltest du Themen gut recherchieren oder Abweichungen von unserer Realität plausibel machen.

Recherchen führen häufig auch dazu, dass du weitere Aspekte findest, die du für deine Geschichte nutzen kannst. Ich liebe es zum Beispiel, auf Wikipedia zu stöbern. Denn auch wenn Wikipedia natürlich keine besonderss (wissenschaftlich) verlässliche Quelle ist – die Querverweise in manchen Artikeln haben bei mir schon oft neue Ideen gezündet!
So baust du ganz einfach nebenbei deine Story aus und lernst gleichzeitig noch neue Fakten kennen!

3 Charaktere und Plot

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Der Plot ist sozusagen der Handlungsablauf deiner Geschichte, also einfach alles, was in deinem Buch passiert. Bei einem Sachbuch entspricht das der Gliederung, dem Inhalt, den du erzählen willst.
Die Charaktere werden eingeteilt in Protagonisten, Antagonisten, Hauptcharaktere und Nebencharaktere. Die ersten drei musst du sehr gut kennen, zum Beispiel in dem du einen Charakterogen benutzt, die Nebencharaktere können etwas flacher bleiben – sollten aber dennoch glaubwürdig und realistisch sein! Bei Sachbüchern fallen Charaktere in den meisten Fällen weg.

Alle Autor*innen gehen diese beiden Punkte unterschiedlich an. Dabei wird der Fokus entweder auf die Geschichte, also den Plot, gelegt oder auf den Protagonisten (und die Hauptcharaktere).
Man kann eine Geschichte meist in eine der beiden Kategorien einteilen:

  • character-driven
  • plot-driven

Meistens überschneidet sich die Art, eine Geschichte zu planen, damit, wie die Geschichte aufgebaut ist. Wenn jemand also eine charakter-basierte Story schreibt, werden auch zunächst die Charaktere ausgefeilt, bevor es an den Plot geht. Genauso andersherum, wenn der Plot im Vordergrund steht, wird auch dieser zuerst geplant und die Charaktere dann der Story auf den Leib geschneidert.

Mischform aus character- und plot-driven

Natürlich gibt es nicht nur diese beiden Extreme. Ich denke, die meisten Autoren bearbeiten beides relativ parallel, weshalb ich diese Aspekte zu einem Punkt zusammengefasst habe.

Vielleicht hast eine Idee zum Plot, gestaltest dann einen Charakter aus, der ein Eigenleben entwickelt und die Story nochmal total umwirft. Oder du hast einen ganz bestimmten Charakter vor Augen, der nach einer Geschichte schreit – und während du plottest fallen dir die weiteren Charaktere ein.

Du kannst frei entscheiden, ob du Charaktere oder Plot zuerst erarbeitest oder eine Mischform wählst. Wichtig ist, dass beides zueinander passt wie Topf und Deckel. Das schaffst du nur, indem du immer wieder an beiden Baustellen arbeitest!

4 Zielsetzung & Planen

wie schreibt man ein buch

Sich Schreibziele zu setzen oder einen Schreibplan zu entwerfen ist nichts für jeden Autor. Einige möchten einfach nur ein Buch schreiben, ohne sich eine Deadline zu setzen. Es kann auch sein, dass dich ein Schreibplan total einengt und du gar nichts mehr schreibst, aber das musst du einfach ausprobieren. Mir hilft es EXTREM, Ziele zu setzen und einen Plan zum Schreiben zu entwerfen. So schaffe ich es, immer am Ball zu bleiben.

Zielsetzung

Das bedeutet einerseits, dass ich mir Schreibziele setze, bis wann ich was fertig haben möchte. Das könnten zum Beispiel folgende Ziele sein:

  • 500 Wörter pro Tag
  • eine Seite pro Tag
  • Ende Januar veröffentlichen
  • ein Kapitel pro Woche
  • 1 Buch pro Jahr

Diese Ziele kann man eventuell auch in kleinere Unterziele einteilen, zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Zeichen am Tag als Unterziel für ein Kapitel pro Woche. Kleine, einfach zu erreichende Ziele motivieren dich, weil du schnell Erfolgserlebnisse hast!

Schreibplan

Planen bedeutet für mich, den Plot genau in einzelne Szenen aufzubröseln, sodass ich wirklich immer weiß, was ich als nächstes Schreibe. Für manche ist das zu strikt und stört in der Kreativität – ich kann so hingegen am kreativsten und produktivsten sein. Ich bin eine Plotterin durch und durch. Für mich ist eine genaue Szenenstruktur essentiell, um zu wissen, wie ich mein Buch schreibe. Ich weiß immer genau, wo ich mit meinen Szenen hin muss und kann mich ganz darauf konzentrieren, die Szenen auszuarbeiten.

Andere Autor*innen sind so genannte Pantser, die einfach drauflosschreiben, entweder mit gar keinen oder nur sehr wenigen Wegpunkten, auf die sie in ihrer Geschichte hinarbeiten. Früher habe ich auch so gearbeitet und nie ein Buch beendet – das heißt aber nicht, dass die eine oder andere Methode besser ist. Es gibt genug Autor*innen, die mit dem einfach Drauflosschreiben sehr erfolgreich sind!

Probier auch hier einfach aus, welche Variante sich für dich richtig anfühlt!
Es kommt auch ein wenig auf deine Intention an: Willst du ein Buch veröffentlichen, ist Plotten bestimmt nicht die schlechteste Idee. Schreibst du, um dir Dinge von der Seele zu schreiben oder einfach um des Schreiben willens, ist Plotten vielleicht eher hinderlich. Aber wie gesagt, auch hier gilt, alles kann, nichts muss, und du kannst auch immer eine Variante zwischen den beiden Extremen wählen – finde DEINEN Weg zu DEINER Geschichte! Schon bald fragst du dich nicht mehr, wie schreibt man ein Buch, sondern wie schreibe ich MEIN Buch! 🙂

5 Schreiben

NATÜRLICH ist das wichtigste tatsächlich das Schreiben. Ganz egal wie du recherchierst, Charaktere planst und plottest – die Geschichte nimmt erst Form an, wenn du wirklich schreibst. Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Satz für Satz.

Mir ist aufgefallen, dass mich Korrekturen während des Schreibens extrem aufhalten. Wenn du einen Satz schreibst und diesen dann 5 Mal neu schreibst, hast du genau EINEN Satz geschrieben. In der gleichen Zeit hättest du eine halbe Seite oder mehr schreiben können. Nach dem Schreiben fällt das Korrigieren deutlich leichter und du schaffst in der gleichen Zeit viel mehr, ohne Qualität zu verlieren.
Merke dir: Die Korrektur kommt immer NACH dem Scheiben. Nach einem Kapitel meinetwegen oder nach einem Akt, aber immer erst dann, wenn du mindestens eine Nacht drüber geschlafen hast. Ich gehe mittlerweile so weit, dass ich sämtliche Tipp- und Schreibfehler ignoriere. Manche Textstellen muss ich später regelrecht entziffern, aber ich schaffe einfach so viel mehr, seit ich nicht mehr jeden Satz doppelt- und dreifach anzweifle.

Ich gebe ungern Tipps, bei denen ich sage, du musst das so und so machen. Sicherlich gibt es Autoren, die besser schreiben, wenn sie an jedem Satz feilen, bis er perfekt ist. Aber wenn es einen Tipp gibt, den ich dir mit auf den Weg geben will, ist es dieser: Probier aus, einfach nur zu schreiben, ohne über den letzten Satz nachzudenken, ohne zu korrigieren. Ich wette, wenn du es schaffst, den inneren Kritiker auszustellen (was etwas dauern kann), kommst du in einen absoluten Schreibflow. Und wenn nicht, kannst du weiterhin beim direkten Korrigieren bleiben. 🙂

Ein Buch schreiben – so wie es für dich am besten funktioniert

Hoffentlich konntest du einige hilfreiche Tipps mitnehmen und vor allem feststellen, dass es nicht die EINE Art gibt, wie man ein Buch schreibt.

Hast du selber Tipps für die anderen Leser oder siehst etwas total anders als ich? Dann freue ich mich auf deinen Input! Schreib gern einen Kommentar für mich und die anderen oder werde Teil unserer Facebook-Gruppe! 🙂

Falls du eine kleien Gedächtnisstütze für später brauchst, lade dir gern die folgende Übersicht herunter – oder pinne sie auf Pinterest! So hilfst du auch anderen, diesen Blogpost zu finden. 🙂

Wie schreibt man ein Buch? 5 erste Schritte zu deiner Gechichte. Den ganzen Blogpost findest du auf www.deinbuchschreiben.de.

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Self Publishing Erfahrungen

Meine Self Publishing Erfahrungen: So habe ich mein erstes Buch veröffentlicht

Ich möchte meine Self Publishing Erfahrungen mit dir teilen, da wir unser erstes Buch erfolgreich veröffentlich haben, OHNE Ewigkeiten nach einem Verlag zu suchen.

Self Publishing hat trotzdem noch einige Kritiker – die nicht ganz unrecht haben. Wieso ich Self Publishing trotzdem JEDEM empfehle, der ein eigenes Buch veröffentlichen möchte und gewillt ist, viel Energie und Liebe in sein Projekt zu stecken, aber vor allem auch Kritik anderer anzunehmen, erfährst du hier.

Was ist Self Publishing

Self Publishing Erfahrungen

Es gibt verschiedene Plattformen, die Self Publishing anbieten. Statt dein Manuskript an diverse Verlage zu schicken und zu hoffen, dass du irgendwo angenommen wirst (was auch mal einige Monate oder sogar Jahre dauern kann), kannst du dein Buch „einfach so“ hochladen und als E-Book oder Print veröffentlichen. Das klingt natürlich erst mal verlockend – ist es auch – aber bringt natürlich auch einige Gefahren mit sich.

Die meisten Plattformen kümmern sich dann darum, dass dein Buch auf Amazon und in anderen Shops gelistet wird, das heißt dort verkauft wird. Dein Buch wird man dann auch bei Thalia und Co bestellen können, sogar im Laden in der Innenstadt! Du musst dir also keine 2000 Bücher kaufen und sie selber an den Mann bringen. Die Self Publishing Plattformen drucken erst, wenn das Buch gekauft wird und kümmern sich dann um den Versand und so weiter.

Stehen Self Publisher Bücher im Laden?

Meine Self Publishing Erfahrungen zeigen, dass dein Buch höchstwahrscheinlich nicht irgendwo im Laden stehen wird, sondern einfach nur bestellbar ist. Ich habe nur von ein paar Büchern gehört, die tatsächlich im Buchladen stehen. Bedenke auch, dass nicht jedes Verlagsbuch im Laden steht – ganz im Gegenteil. Als Self Publisher liegt dein Augenmerk definitiv auf dem Internet – dort bist du aber wirklich in so gut wie jedem Shop vertreten. Und kannst sogar selbst noch an kleinere Seiten verkaufen oder deinen eigenen Webshop mit deinen Büchern eröffnen (dabei ist die Marge dann teilweise sogar noch höher als über Amazon und Co).

Meine Self Publishing Erfahrungen

Self Publishing Erfahrungen

Mach dich auf jeden Fall ABSOLUT VERTRAUT mit Self Publishing, bevor du dein Buch angehst. Lies alles durch, was geht. Such dir verschiedene Quellen (sehr beliebt ist die Webseite Selfpublisherbibel, da haben wir uns auch immer wieder informiert und tun das auch heute noch oft).

Beschäftige dich mit Lektorat und Marketing, mit Coverdesign.
Auch wenn es erst mal nach „einfach so hochladen“ klingt, und im Grunde der letzte Schritt auch so einfach ist, wie es klingt – es ist ein riesiger Haufen Vorarbeit notwendig, wenn du Erfolg haben willst!

Wir waren uns am Anfang sehr unsicher, ob wir überhaupt 10 Bücher verkauft bekommen. Deshalb haben wir so gut wie kein Kapital in unser Erstwerk gesteckt, sondern stattdessen dreimal so viel Arbeit.
Zum Glück sind wir beide Mediendesigner und hatten mit der Cover- und Innengestaltung keine Probleme. Für unser nächstes Buch werden wir aber definitiv in ein richtiges Lektorat investieren. Wir haben das Buch zwar von so ziemlich allen Menschen, die wir kennen, Korrekturlesen lassen, aber das ersetzt einfach kein professionelles Lektorat. Bei einem Kochbuch mag das noch in Ordnung sein, denn die Texte sind eben Rezepte und literarisch nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber eigentlich sollten selbst diese kurzen Texte lektoriert werden.

Jetzt da wir wissen, wie viele Einnahmen wir machen können, werden wir definitiv bei jedem weiteren Buch ein Lektorat in Anspruch nehmen. Auch bei Kochbüchern! Das ist halt einer der vielen kleineren und größeren Fehler, die wir gemacht haben – aber so sammelt man Self Publishing Erfahrungen. Ich glaube, das geht jedem Self Publisher so.

Auf der Leipziger Buchmesse haben wir ganz frech eine andere Self Publishing Kochbuchautorin nach ihrem Vortrag gefragt, wie viele Bücher sie denn so im Monat verkauft – dass wir ungefähr doppelt so viele verkaufen, hat uns auf jeden Fall gezeigt, dass wir etwas richtig machen. Und definitiv weitere Self Publishing Erfahrungen machen wollen – als nächstes mit meiner ersten eigenen Dystopie!

Ich bin auf jeden Fall extrem froh, dass wir die Möglichkeit des Self Publishing ausprobiert haben. Jetzt weiß ich, dass es funktioniert!

Vorteile von Self Publishing

1. Veröffentlichung: Viele mache ihre ersten Self Publishing Erfahrungen, weil sie keine Lust (mehr) haben, monate- oder sogar jahrelange nach einem Verlag zu suchen. Du kannst dein Buch direkt veröffentlichen, musst dich nicht von Absagen über Absagen abschrecken lassen und kannst sogar in extrem kurzen Zeitabständen veröffentlichen. Du musst nicht abwarten, bis du einen Platz in einem Verlagsprogramm bekommst, sondern kannst immer dann veröffentlichen, wann du willst.
2. Freiheit: DU hast das letzte Wort, wenn es um dein Buch geht. DU entscheidest, wie dein Cover aussehen soll, wer korrigiert, wie dein Text formatiert wird, wo verkauft wird, wie du für dein Buch wirbst. Wenn du unbedingt willst, kannst du sogar einen postapokalyptischen Liebesthriller im 15. Jahrhundert mit Mäusen als Protagonisten schreiben – und kein Verlag lehnt dich ab, weil dein Genre nicht ins Programm passt.
3. Gewinn: als Selfpublisher bekommst du tatsächlich prozentual mehr vom Bucherlös ab, wenn du deine Preise vernünftig gestaltest. Vor allem, wenn du deine Bücher direkt selber kaufst, hast du ziemlich hohe Margen, die du als Verlagsautor nicht erreichen würdest.
4. Nähe zu den Lesern: Das ist mir erst vor kurzem aufgefallen, vor allem bei der Self Publisherin Laura Newman, deren Videoreihe uns dazu ermutigt hat, eigene Self Publishing Erfahrungen zu machen. Sie steht durch ihre Videos, Instagram und Webseite und durch die Art, mit der sie kommuniziert, in einem sehr engen Verhältnis zu den Lesern. Irgendwie weniger anonym, fast schon wie ein kleiner, familiärer Club.

Nachteile von Self Publishing

1. Schlechter Ruf: Self Publishing hat meiner Erfahrung nach (noch) keinen sehr guten Ruf. Und das meiner Meinung nach nicht einmal unbedingt grundlos. Es häufen sich natürlich einfach lieblose Werke, unkorrigierte Texte und grausige Cover. Das liegt daran, dass viele Autoren Self Publishing als einen einfachen, problemlosen Weg ansehen, ordentlich Kohle zu machen. Und sich nicht darüber im klaren sind, dass man ARBEIT UND LIEBE in sein Buch stecken muss.
Ich kann dir nur ans Herz legen, diesen Fehler nicht zu machen.
2. Verantwortung: Du bist extrem frei und unabhängig, was sämtliche Aspekte deines Buchs betrifft. Das ist aber auch ein Nachteil, denn dadurch bist du allein für den Erfolg deines Buches verantwortlich. Dir ist absolut freigestellt, ein 8 Seitiges Taschenbuch in einem gigantischen Großformat zu veröffentlichen. Wenn das aber niemand kauft, weil es in kein Regal passt, musst DU damit leben. Du hast vielleicht viel Geld in dein Projekt gesteckt und wenn es nichts wird, hast du eben, so blöd es auch ist, Pech gehabt.
3. Kosten: Ich nehme an, du willst ein qualitativ hochwertiges Buch veröffentlichen. Das ist meistens mit einigen Kosten verbunden, die du dir als Verlagsautor sparen würdest. Professionelles Lektorat und Cover kosten mehr, als man als Laie meistens vermutet. Ich rate dir aber, trotzdem das Geld zu investieren und auch nicht irgendeinen Möchtegern-Designer, der ein Semester Mediendesign studiert und dir für 20 Euro ein Billigcover hinklatscht zu engagieren.
4. Weniger Verkäufe: Die wenigsten Berichte über Self Publishing Erfahrungen nennen Verkaufszahlen. Auch wir wollen damit noch nicht öffentlich gehen, bis wir längerfristige Zahlen haben mit verschiedenen Genres und Buchtypen. Ich würde aber fast meine Hand ins Feuer legen, dass diese eigentlich bei jedem Self Publisher deutlich unter den Durchschnittlichen Verkaufszahlen eines Verlagsbuches liegen. Ein Verlag hat nun mal einfach mehr Möglichkeiten und Publicity, ein Buch zu bewerben. Du kannst dennoch gut mit deinen Bücher verdienen. Denn du bekommst ja eine höhere Marge pro Buch und kannst öfter veröffentlichen.

So wird dein Buch erfolgreich

Self Publishing Erfahrungen

Meine Self Publishing Erfahrung bei vielen Autoren ist es, dass sie ganz einfach zu wenig Mühe geben. Sehr viele Autoren denken es reicht, ihr Buch zu schreiben und hochzuladen. Keine Korrektur, kein Lektorat, ein Cover mit Paint, keine Werbung, keine Annahme von Kritik.
Das ist ein riesengroßer Fehler!
Wenn du wirklich Erfolg haben willst, wenn du ein Buch auf den Markt bringen willst, das die Leser lieben und das im besten Fall auch ein wenig Geld abwirft, MUSST du dein Herzblut da rein stecken.
Du MUSST ein Lektorat und einen Coverdesigner engagieren und dafür auch mal einen ganzen Batzen Geld sparen. Du kannst nicht einfach sagen „dafür habe ich kein Geld“. Schließlich willst du ja auch kein Auto kaufen, bei dem der Hersteller sagt für Sicherheitstest hatten wir jetzt leider kein Geld.
Und du musst dich um Werbung kümmern, ständig und immer wieder.
Wenn du kein Designer bist, lass das Cover von jemandem machen, der es kann. Heißt im Klartext: Wenn dir CMYK, Serifen, Alphakanal und Ebenenmaske rein gar nichts sagen, lass das Cover von jemand anders machen!
Dein Buch wird kein Selbstläufer. DU musst was dafür tun, dass es verkauft wird.

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