Wenn du dich fragst, wie du überhaupt anfangen sollst, wenn du ein Buch schreiben willst, hast du das gleiche Problem wie viele andere auch. Egal ob es ums Bücherschreiben oder ganz andere Projekte geht. Das Anfangen ist eine der größten Hürden.
Wie oft hast du dich schon ewig vor Dingen gedrückt, weil du dachtest, es ist so schwierig oder klappt sowieso nicht? Doch sobald du anfängst und in den Fluss kommst, ärgerst du dich über dich selbst, weil du es so lange vor dir hergeschoben hast. Deshalb habe ich in diesem Blogpost fünf Schritte zusammengefasst, an denen du dich entlanghangeln kannst, wenn du dein Buch schreiben willst.
Ein Buch schreiben in 5 Schritten
Folgende Schrite sind notwendig, um ein Buch zu schreiben:
- Idee
- Recherche
- Zielsetzung & Planung
- Charaktere & Plot
- Schreiben
Da du ja überhaupt das Bedürfnis hast, ein Buch zu schreiben, wirst du in einem der fünf Punkte bereits Fortschritte gemacht haben. Hast du eine spannende Idee, aber weißt nicht, wie du diese umsetzen sollst? Bist du auf etwas spannendes gestoßen, aber weiß nicht, wie du das zu einem Manuskript ausbauen kannst? Hast du ein gewisses Ziel, zum Beispiel durch eine kreative Schreibaufgabe aus Schule und Uni? Ist dir dieser ganz besondere Charakter eingefallen, der/die nun ein passende Story braucht? Oder hast du kleine Textschnipsel, die zu etwas größerem werden sollen? Du merkst also, du fängst überhaupt nicht bei Null an – sondern hast eine Basis aus Idee, Recherche, Ziel, Charakteren oder Textschnipseln, auf der du dein Buch aufbauen und die anderen Punkte abarbeiten kannst.
1 Die Idee
Vielleicht befindest du dich in einer dieser beiden Lagen
- Du hast keine Ahnung, was du schreiben sollst, oder
- Du hast bereits eine Idee.
Keine Idee?
Wie schreibt man ein Buch, wenn man absolut keine Idee hat? Am besten fragst du dich zunächst, warum du keine Idee hast und trotzdem ein Buch schreiben willst. Denn dass dir bisher die passende Idee fehlt, kann einige Gründe haben.
Manche würden vielleicht behaupten, ohne Idee fehlt dir das Zeug zum Autor, weshalb du lieber direkt aufgeben solltest. Aber es gibt ja einen Grund, warum du hier gelandet bist – du willst ein Buch schreiben. Es fehlt nur die zündende Idee. Wenn du dir also sicher bist, dass du ein Buch schreiben willst, suche aktiv nach DER Idee!
Vielleicht kennst du das Problem, das ich eigentlich immer habe: Zu viele Ideen. Ich schäume episodenweise gradezu über vor Ideen und Geistesblitzen – und weiß nicht, welche ich davon umsetzen soll. Da hilft es, dich wirklich festzulegen, statt an tausenden Geschichten gleichzeitig herumzuwerkeln. Die „richtige“ Idee erkennst du daran, dass sie dir wochenlang nicht aus dem Kopf geht, dich so sehr fesselt, dass du kaum über etwas anderes nachdenken kannst. Dir können natürlich trotzdem auch andere Buchideen kommen – notier sie dir, und scheuch sie dann erstmal weg.
Inspiration für neue Ideen
Wenn dir wirklich aktuell gar keine Idee einfällt, ist die einzige Möglichkeit, dich ordentlich mit Inspiration zu erfüllen. Geh raus, beobachte, besuche Museen und Ausstellungen, hör Musik, lies Unmengen an Büchern, stöbere in wissenschaftlichen Büchern. Mach all das, was dich auf neue Gedanken bringt. Irgendwann kommen die Ideen ganz von allein, wenn du offen bleibst und dich nicht zu sehr unter Druck setzt!
Manchmal hilft es auch, sich einfach erstmal auf ein bestimmtes Genre oder Sachbuch festzulegen! Oder du stellst dir eine „Was wäre, wenn…“-Frage. Beobachte eine Alltagssituation und frage dich was passiert, wenn ein Detail geändert wird.
Was wäre, wenn es plötzlich keine Autos mehr gäbe?
Oder was wäre, wenn alle Menschen blind wären?
Was wäre, wenn…. – dir fällt bestimmt eine interessante Frage ein, die deine Vorstellungskraft ganz von allein ankurbelt. 🙂
Idee vorhanden
Du hast schon eine Idee, die dich über Wochen fesselt, die gar nicht anders kann, als aufgeschrieben zu werden? Glückwunsch, Schritt 1 ist geschafft!
Jetzt musst du deine Idee ausarbeiten.
Lass sie immer wieder Runden in deinem Kopf drehen und spinn weiter an ihr herum. Mindmaps und Kreativitätstechniken können dabei helfen, aber auch Inspiration aus deinem Alltag. Wenn du in der Bahn sitzt und dir ein Plottwist einfällt, schreibe ihn auf. Egal ob du dir eine Notiz im Handy machst oder auf eine Serviette kritzelst. Jede klitzekleine Idee zu deinem Buch MUSST du notieren!
2 Recherche
Der vermutlich am öftesten weitergegebene Tipp für angehende Autor*innen ist: Schreiben, Schreiben, Schreiben. Das stimmt definitiv, aber ich finde es genau so wichtig, bevor und während du schreibst Aspekte deiner Geschichte zu recherchieren. So kannst du deine Ideen überprüfen und findest sogar oft neue, weiterführende Ideen.
Recherche ist das A und O, um deine Geschichte glaubwürdig werden zu lassen. Ja, auch in Fantasy und Science Fiction Werken! Auch in solchen Settings müssen Dinge Sinn ergeben. Wenn du beispielsweise über Voodoo schreiben willst, musst du das auch haargenau recherchieren – wenn du dir einfach irgendwas ausdenkst, von dem du glaubst, dass es irgendwie mit Vodoo zu tun hat, kann das ganz schön nach hinten losgehen! Viele Leser*innen verzeihen einem Ungenauigkeiten und Fehler nicht, also solltest du Themen gut recherchieren oder Abweichungen von unserer Realität plausibel machen.
Recherchen führen häufig auch dazu, dass du weitere Aspekte findest, die du für deine Geschichte nutzen kannst. Ich liebe es zum Beispiel, auf Wikipedia zu stöbern. Denn auch wenn Wikipedia natürlich keine besonderss (wissenschaftlich) verlässliche Quelle ist – die Querverweise in manchen Artikeln haben bei mir schon oft neue Ideen gezündet!
So baust du ganz einfach nebenbei deine Story aus und lernst gleichzeitig noch neue Fakten kennen!
3 Charaktere und Plot
Der Plot ist sozusagen der Handlungsablauf deiner Geschichte, also einfach alles, was in deinem Buch passiert. Bei einem Sachbuch entspricht das der Gliederung, dem Inhalt, den du erzählen willst.
Die Charaktere werden eingeteilt in Protagonisten, Antagonisten, Hauptcharaktere und Nebencharaktere. Die ersten drei musst du sehr gut kennen, zum Beispiel in dem du einen Charakterogen benutzt, die Nebencharaktere können etwas flacher bleiben – sollten aber dennoch glaubwürdig und realistisch sein! Bei Sachbüchern fallen Charaktere in den meisten Fällen weg.
Alle Autor*innen gehen diese beiden Punkte unterschiedlich an. Dabei wird der Fokus entweder auf die Geschichte, also den Plot, gelegt oder auf den Protagonisten (und die Hauptcharaktere).
Man kann eine Geschichte meist in eine der beiden Kategorien einteilen:
- character-driven
- plot-driven
Meistens überschneidet sich die Art, eine Geschichte zu planen, damit, wie die Geschichte aufgebaut ist. Wenn jemand also eine charakter-basierte Story schreibt, werden auch zunächst die Charaktere ausgefeilt, bevor es an den Plot geht. Genauso andersherum, wenn der Plot im Vordergrund steht, wird auch dieser zuerst geplant und die Charaktere dann der Story auf den Leib geschneidert.
Mischform aus character- und plot-driven
Natürlich gibt es nicht nur diese beiden Extreme. Ich denke, die meisten Autoren bearbeiten beides relativ parallel, weshalb ich diese Aspekte zu einem Punkt zusammengefasst habe.
Vielleicht hast eine Idee zum Plot, gestaltest dann einen Charakter aus, der ein Eigenleben entwickelt und die Story nochmal total umwirft. Oder du hast einen ganz bestimmten Charakter vor Augen, der nach einer Geschichte schreit – und während du plottest fallen dir die weiteren Charaktere ein.
Du kannst frei entscheiden, ob du Charaktere oder Plot zuerst erarbeitest oder eine Mischform wählst. Wichtig ist, dass beides zueinander passt wie Topf und Deckel. Das schaffst du nur, indem du immer wieder an beiden Baustellen arbeitest!
4 Zielsetzung & Planen
Sich Schreibziele zu setzen oder einen Schreibplan zu entwerfen ist nichts für jeden Autor. Einige möchten einfach nur ein Buch schreiben, ohne sich eine Deadline zu setzen. Es kann auch sein, dass dich ein Schreibplan total einengt und du gar nichts mehr schreibst, aber das musst du einfach ausprobieren. Mir hilft es EXTREM, Ziele zu setzen und einen Plan zum Schreiben zu entwerfen. So schaffe ich es, immer am Ball zu bleiben.
Zielsetzung
Das bedeutet einerseits, dass ich mir Schreibziele setze, bis wann ich was fertig haben möchte. Das könnten zum Beispiel folgende Ziele sein:
- 500 Wörter pro Tag
- eine Seite pro Tag
- Ende Januar veröffentlichen
- ein Kapitel pro Woche
- 1 Buch pro Jahr
Diese Ziele kann man eventuell auch in kleinere Unterziele einteilen, zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Zeichen am Tag als Unterziel für ein Kapitel pro Woche. Kleine, einfach zu erreichende Ziele motivieren dich, weil du schnell Erfolgserlebnisse hast!
Schreibplan
Planen bedeutet für mich, den Plot genau in einzelne Szenen aufzubröseln, sodass ich wirklich immer weiß, was ich als nächstes Schreibe. Für manche ist das zu strikt und stört in der Kreativität – ich kann so hingegen am kreativsten und produktivsten sein. Ich bin eine Plotterin durch und durch. Für mich ist eine genaue Szenenstruktur essentiell, um zu wissen, wie ich mein Buch schreibe. Ich weiß immer genau, wo ich mit meinen Szenen hin muss und kann mich ganz darauf konzentrieren, die Szenen auszuarbeiten.
Andere Autor*innen sind so genannte Pantser, die einfach drauflosschreiben, entweder mit gar keinen oder nur sehr wenigen Wegpunkten, auf die sie in ihrer Geschichte hinarbeiten. Früher habe ich auch so gearbeitet und nie ein Buch beendet – das heißt aber nicht, dass die eine oder andere Methode besser ist. Es gibt genug Autor*innen, die mit dem einfach Drauflosschreiben sehr erfolgreich sind!
Probier auch hier einfach aus, welche Variante sich für dich richtig anfühlt!
Es kommt auch ein wenig auf deine Intention an: Willst du ein Buch veröffentlichen, ist Plotten bestimmt nicht die schlechteste Idee. Schreibst du, um dir Dinge von der Seele zu schreiben oder einfach um des Schreiben willens, ist Plotten vielleicht eher hinderlich. Aber wie gesagt, auch hier gilt, alles kann, nichts muss, und du kannst auch immer eine Variante zwischen den beiden Extremen wählen – finde DEINEN Weg zu DEINER Geschichte! Schon bald fragst du dich nicht mehr, wie schreibt man ein Buch, sondern wie schreibe ich MEIN Buch! 🙂
5 Schreiben
NATÜRLICH ist das wichtigste tatsächlich das Schreiben. Ganz egal wie du recherchierst, Charaktere planst und plottest – die Geschichte nimmt erst Form an, wenn du wirklich schreibst. Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Satz für Satz.
Mir ist aufgefallen, dass mich Korrekturen während des Schreibens extrem aufhalten. Wenn du einen Satz schreibst und diesen dann 5 Mal neu schreibst, hast du genau EINEN Satz geschrieben. In der gleichen Zeit hättest du eine halbe Seite oder mehr schreiben können. Nach dem Schreiben fällt das Korrigieren deutlich leichter und du schaffst in der gleichen Zeit viel mehr, ohne Qualität zu verlieren.
Merke dir: Die Korrektur kommt immer NACH dem Scheiben. Nach einem Kapitel meinetwegen oder nach einem Akt, aber immer erst dann, wenn du mindestens eine Nacht drüber geschlafen hast. Ich gehe mittlerweile so weit, dass ich sämtliche Tipp- und Schreibfehler ignoriere. Manche Textstellen muss ich später regelrecht entziffern, aber ich schaffe einfach so viel mehr, seit ich nicht mehr jeden Satz doppelt- und dreifach anzweifle.
Ich gebe ungern Tipps, bei denen ich sage, du musst das so und so machen. Sicherlich gibt es Autoren, die besser schreiben, wenn sie an jedem Satz feilen, bis er perfekt ist. Aber wenn es einen Tipp gibt, den ich dir mit auf den Weg geben will, ist es dieser: Probier aus, einfach nur zu schreiben, ohne über den letzten Satz nachzudenken, ohne zu korrigieren. Ich wette, wenn du es schaffst, den inneren Kritiker auszustellen (was etwas dauern kann), kommst du in einen absoluten Schreibflow. Und wenn nicht, kannst du weiterhin beim direkten Korrigieren bleiben. 🙂
Ein Buch schreiben – so wie es für dich am besten funktioniert
Hoffentlich konntest du einige hilfreiche Tipps mitnehmen und vor allem feststellen, dass es nicht die EINE Art gibt, wie man ein Buch schreibt.
Hast du selber Tipps für die anderen Leser oder siehst etwas total anders als ich? Dann freue ich mich auf deinen Input! Schreib gern einen Kommentar für mich und die anderen oder werde Teil unserer Facebook-Gruppe! 🙂
Falls du eine kleien Gedächtnisstütze für später brauchst, lade dir gern die folgende Übersicht herunter – oder pinne sie auf Pinterest! So hilfst du auch anderen, diesen Blogpost zu finden. 🙂